Grün ist das Land, rot ist die Kant, weiß ist der Sand – das sind die Farben von Helgoland

zuletzt aktualisiert: 18. Oktober 2024 19:39 Uhr

Am 18.10.24 startete unsere Reise nach Helgoland mitten in der Nacht gegen 03:00 Uhr in Lübben. Für einige Personen aus unserer Klasse war dieser Umstand so aufregend, dass Sie vergaßen, davor einige Stunden Schlaf zu tanken. Mit dem Bus ging es zum Berliner Südkreuz. Von da aus beförderte uns ein ICE bis nach Hamburg. Anschließend durften wir im Regionalexpress nach Cuxhaven den Sonnenaufgang genießen. In Cuxhaven angekommen gab es erstmal ein wenig Frühsport, denn der Weg zur Fähranlegestelle musste mit den Gepäckstücken absolviert werden. Hierdurch wurde die Stadt in den frühen Morgenstunden durch ein gleichmäßiges Klappern der Kofferrollen beschallt. Bei windig-wechselhaftem Wetter legte die Fähre nach Helgoland ab und unser letzter Reiseabschnitt begann. Spätestens jetzt war es an der Zeit, seinem Gleichgewichtsorgan gut zuzureden, denn der Wellengang war nicht ganz ohne. Ablenkung vom Auf und Ab der Fähre bekamen wir durch eines der größten Containerschiffe der Welt (400 Meter Länge), welches wir überholten. Ein baugleiches Schiff blockierte im Jahr 2021 den Suez Kanal. Nach 10 Stunden Reisezeit kamen wir endlich auf Helgoland an und bezogen unsere Unterkunft, welche am anderen Ende der Insel am Wasser lag. Der Nachmittag wurde für die Einrichtung der Zimmer und eine erste Versorgung mit schnell verwertbaren Kalorien genutzt.

Den Dienstag begannen wir mit der Durchführung des Zimmerwettbewerbs, bei dem neben Sauberkeit und Ordnung auch kreative Einfälle bewertet wurden. Anschließend begaben wir uns auf den Weg zu einer Inselrallye, wobei wir in Kleingruppen die gesamte Insel erkundeten und interessante Informationen über die Historie Helgolands und zu den natürlichen Gegebenheiten vor Ort recherchierten. Neben Highlights, wie der Langen Anna, genossen die einzelnen Gruppen das gute Wetter und die damit verbundene Aussicht. Am Abend ging es für uns noch in die Hummeraufzuchtstation der Firma Reefauna, in welcher Tiere auf ihre Auswilderung in die helgoländischen Gewässer vorbereitet werden. Es war äußerst interessant, die verschiedenen Entwicklungsstadien der Tiere zu sehen. Erschreckenderweise wurde der Bestand der Hummer in den 60er Jahren von 1930 bis 1990 von ca. 1.000.000 Tieren auf 10.000 Exemplare minimiert. Zum Glück fruchten die Bemühungen der Aufzuchtstation und die Population nimmt wieder zu.

Am Mittwoch war die Insel fest in den Händen von starken Winden, welche die Wellen gegen die Kaimauern branden ließen und hohe Wasserfontänen entstehen ließen. Einige der Schüler nutzten diesen Umstand für eine schnelle unkomplizierte Dusche. Wir machten uns das Wetter zunutze und veranstalteten einen Fotowettbewerb, bei dem an verschiedenen Orten Bilder unter dem Moto „Sturm auf Helgoland“ angefertigt werden sollten. Am Abend nahmen wir an einer Bunkerführung teil. Die Bunkeranlagen auf der Insel erstrecken sich auf einer Gesamtlänge von 13 Kilometern. Durch seine exponierte Lage war Helgoland während des 2. Weltkriegs ein häufiges Ziel von Bombenangriffen.

Am Donnerstag fuhren wir mit der kleinen Fähre „Witte Kliff“ zur vorgelagerten Düne. Unsere Hoffnung, dort Seehunde und Kegelroben zu sehen, welche sich zu dieser Jahreszeit versammeln, um ihren Nachwuchs auf die Welt zu bringen, wurden nicht enttäuscht. Wir sahen mehrere Tiere, sowohl im Wasser als auch am Strand, und konnten uns ihnen vorsichtig bis zu einer bestimmten Distanz nähern. Trotz des anhaltend starken Windes war es für einen Großteil der Gruppe ein einmaliges und besonderes Erlebnis. Am Abend erfolgte noch die Auswertung des Zimmerwettbewerbs. Wider jede Erwartung belegte eines der Jungszimmer den ersten Platz. Zum Abschluss veranstalteten wir noch einen gemeinsamen Filmabend.

Am Freitag hieß es klar Schiff machen. Zimmer aufräumen, Sachen packen und ab zum Hafen. Mit dem Katamaran ging es im Nebel nach Cuxhaven und von dort auf bereits bekannte Weise mit den schienengebundenen öffentlichen Verkehrsmitteln zurück nach Lübben. Insgesamt verging die Woche wie im Fluge. Wir hoffen, dass diese Woche der Klasse dabei geholfen hat, noch mehr zusammenzuwachsen. Wir haben es sehr genossen, unsere Klasse für längere Zeit außerhalb des schulischen Alltags erleben zu dürfen.