Projektfahrt zur Berufsorientierung nach Zwickau

zuletzt aktualisiert: 21. Oktober 2013 9:32 Uhr

Die Schüler des Jahrgangs 9 wollten  in diesem Jahr die Woche zur Berufsorientierung anders gestalten als sonst. Die Wahl fiel auf die  schöne Stadt Zwickau, denn hier befinden sich die Automobilindustrie und all ihre Zulieferer. Es sollten den Schülern Ausbildungsberufe und Hintergrundinformationen vorgestellt werden, denn die Welt ist nicht hinter dem Spreewald zu Ende.

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Das Theater

 Die erste Station war das Gewandhaus und das heutige Theater in Zwickau.

Dort hatten wir eine Führung hinter den Kulissen. Die Theaterpädagogin gab einen kurzen Einblick in die Geschichte des Gebäudes und erzählte uns, woher der Name Gewandhaus kam. Im Inneren erfuhren wir etwas über den Aufbau des Hauses. Es gibt einen Malsaal, indem täuschend echte Bühnenkulissen aus Holz und Plaste hergestellt werden. Von dort aus gingen wir in einen völlig schwarzen Raum. In diesem Raum sitzt das Orchester und deshalb heißt dieser Orchestergraben. Vor dem einzigen weißen Fleck steht der Dirigent auf einer erhöhten Position, denn er muss auch für die Sänger auf der Bühne zu sehen sein.

Im Anschluss besichtigten wir die Drehbühne, die das Herzstück des Zwickauer Theaters ist. Es folgte die Maske. Hier arbeiten Friseure, Kosmetikerinnen, Maskenbildnerinnen und Schneiderinnen, um die Schauspieler für ihre Auftritte herzurichten. Die Perücken sind maßgefertigt und es dauert mehr als 60 Stunden bis so ein Teil fertig geknüpft ist. Jetzt ging es endlich auf die große Bühne. Wir waren enttäuscht, denn sie war nur einfach schwarz.

Zum Abschluss erfuhren wir, dass es ca. 49 verschiedene Berufe gibt, die nötig sind um ein Bühnenstück für die Zuschauer zum Erlebnis werden zu lassen. Für alle braucht man aber gute Noten. Viele Theater bilden aber nicht selbst aus. Das Studium könnte in Dresden oder auch Berlin stattfinden. Nur mit Abschluss eines Studiums darf man sich Schauspieler nennen.

Am Abend hatten wir dann die Möglichkeit nach dem Blick hinter die Kulissen, das Theater noch als Zuschauer zu besuchen.  „Wie im Himmel“ fühlten wir uns nicht, doch wir waren sehr aufgeregt, da viele von uns noch nicht in so einem großen Theater waren. Im Stück ging es um Liebe, viel Musik und Probleme in der Gesellschaft. Viele waren von der Musik so berührt, dass auch ein paar Tränen geflossen sind.

Das Berufsinformationszentrum

Als nächstes hatten wir eine interessante Veranstaltung im Berufsinformationszentrum.

Wir wiederholten die drei Säulen der erfolgreichen Ausbildungssuche und müssen leider zugeben, dass wir trotz Vorbereitung in Deutsch, WAT und Praxislernen, immer noch nicht sattelfest sind. In der zweiten Phase haben wir fünf verschiedenen Eignungstests absolviert. Viele von uns hätten zu unserem Bedauern  nicht bestanden. Zwei hätten  schon vor Ablauf der Zeit den Raum verlassen müssen, weil sie nicht zuhören konnten. Der interessanteste Teil waren die Rollenspiele zu den Bewerbungsgesprächen. Selbst das Anklopfen an eine Tür und die richtige Vorstellung nach dem Betreten des Raumes, können zum Problem werden.

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Die Volkswagen  Sachsen GmbH

Der Höhepunkt unserer Projektfahrt war die VW Sachsen GmbH. Wir erfuhren viel Interessantes über die Geschichte des VW Werkes. (4500 fest angestellte Mitarbeiter; ca. 40 000 Beschäftigte in den Zuliefererbetrieben). Das Areal ist 2 000 000 m² groß. Pro Tag verlassen 1350 Autos das Werk und ca. 650 LKW liefern täglich Teile an.

Die Fertigungsstrecke war spannend. Roboter bauen die vielen, vielen Einzelteile auf den Punkt genau zusammen. Ein Arbeitsgang reiht sich hier an den nächsten und alles muss gut durchdacht sein, denn wenn die Türen eingebaut sind, kann ein Roboter nichts anderes mehr einbauen. Er kommt mit seinen Armen nicht mehr in den Innenraum. Fällt ein Roboter aus oder kommt eine Teillieferung zu spät, werden Pausenzeiten verschoben, um den Ausfall so gering wie möglich zu halten. Eine Minute Stillstand kostet das Werk eine Summe von Zwei Dritteln des Neupreises eines Volkswagens. Die Endfertigung der Autos erfolgt in Fließbandarbeit durch 2-4 Mitarbeiter. Jeder Handgriff muss sitzen, denn sie haben nur 1,5 Minuten Zeit, um ein Auto in ihrem Bereich fertig zu bekommen. Nebenbei erfuhren wir, dass es auch hier viele verschiedene Ausbildungsberufe gibt, dafür müssen aber gute Noten im Zeugnis stehen und die Bewerbung dafür muss in den Sommerferien zwischen der 9. und 10. Klasse erfolgen. Jährlich werden bis zu 150 Auszubildende aufgenommen, bei guten Leistungen stehen die Chancen nicht schlecht, übernommen zu werden.

Die Schüler lernten die VW-Sachsen GmbH als einen möglichen Ausbildungsbetrieb kennen. Sowohl kaufmännische Berufe als auch handwerkliche wurden den Schülern im VW-Werk vorgestellt.

Die Stadt Zwickau

 Am Mittwoch stand die Stadt Zwickau mit all ihren Sehenswürdigkeiten auf dem Plan. Gruppenweise erforschten wir das Stadtzentrum, das Robert-Schumann-Haus sowie das Automobilmuseum „August Horch“.

Die junge Stadtführerin erzählte kurz, spritzig und unterhaltsam die Geschichte Zwickaus. Wir lernten das Rathaus kennen, hörten Anekdoten über das Stadtwappen und warum der Schwan zum Wahrzeichen der Stadt wurde.

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Robert Schumann war ein berühmter Musiker und Komponist und Sohn dieser Stadt. Der Museumsführerin gelang es, uns mit der Liebesgeschichte von Clara Wieck und Robert Schumann zu fesseln. Die Zeit verging doch glatt wie im Fluge.

Dann ging es ins  Horch-Museum und wir erfuhren viel zur Entwicklung der Automobilbranche in Zwickau, begonnen mit dem ersten Typen der Automobilherstellung Horch 18 mit 22 PS, weiterführend über die ersten 18 Zylinder Rennwagen der Autounion bis zum Jahr 1964 der Trabant P601 in Serie gefertigt wurde. Des Weiteren sahen wir Luxuskarossen, limitierte Sonderanfertigungen und Militärfahrzeuge.

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Die Göltzschtalbrücke

Die Göltzschtalbrücke befindet sich ganz in der Nähe unseres Schullandheims, von wo aus man einen tollen Blick auf das Tal, auf Netzschkau und auf das Bauwerk hat.

Wir waren von der Größe dieses Baus massiv beeindruckt. In einem sehr kurzen Vortrag erfuhren wir, dass täglich fast 2000 Leute daran gebaut haben. 26 Millionen Ziegelsteine wurden benötigt, um die Fassade zu verschönern. Sie wurde errichtet, um eine relativ kurze Eisenbahnverbindung zwischen Leipzig und Nürnberg zu schaffen. Leider darf man sie nicht besteigen.

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