Kino im Englischunterricht

zuletzt aktualisiert: 22. Januar 2016 8:24 Uhr

Im Rahmen des 9. British School Film Festivals touren sieben englischsprachige Filme ein Schuljahr lang durch deutsche Kinos, darunter auch das Cottbuser Obenkino im Glad-House. Der inhaltliche und sprachliche Tiefgang der Filme rechtfertigt eine etwas längere Anreise durchaus.

Am 19. Januar schauten sich 61 Achtklässler und 4 Lehrer den englischen Spielfilm „What We Did On Our Holiday“ (GB 2014) der beiden Comedy-Experten Andy Hamilton und Guy Jenkin an. In Deutschland ist der Film unter dem Titel „Ein Schotte macht noch keinen Sommer“ bekannt. Der als turbulente Familienkomödie angekündigte Streifen erwies sich als weitaus mehr. Der pädagogisch sehr wertvolle Film verblüfft vor allem mit etlichen völlig unvorhersehbaren Wendungen. Der Film wurde mit deutschen Untertiteln gezeigt. Einige Schüler merkten nach Filmende an, dass sie während der Vorführung zunehmend auf das Lesen der deutschen Schrift verzichteten, um mehr von der englischen Sprache mitzubekommen.

Am 21. Januar kämpften sich 58 Zehntklässler und 4 Lehrer durch den 114 Minuten dauernden amerikanischen Film „Citizenfour“ aus dem Jahr 2014. Der Film wurde im letzten Jahr mit einem Oscar in der Kategorie Beste Dokumentation sowie mit dem Deutschen Filmpreis ausgezeichnet, was für sich spricht. Regisseurin Laura Poitras gelang ein hervorragendes filmisches Zeitdokument, welches die globale Überwachungs- und Spionageaffäre beleuchtet, die durch Whistleblower Edward Snowden ausgelöst wurde. Der Film hinterlässt bei Zuschauern zwangsläufig ein Gefühl der totalen Beklemmung, und Hilflosigkeit angesichts der scheinbar weltweiten Macht eines totalen Überwachungsapparates, vor allem im digitalen Bereich. Natürlich sollte der Film jeden einzelnen Zuschauer dazu animieren, sein eigenes Medienverhalten in der digitalen Welt zu hinterfragen. Wie sorglos gehen wir mit Smartphone, Facebook, Email-Adresse und Passwörtern um? „Citizenfour“ erwies sich auch sprachlich als sehr anspruchsvoll hinsichtlich seines reichen Spezialwortschatzes u.a. zum Thema Geheimdienst. Doch die allermeisten Zuschauer „bissen“ sich durch und absolvierten ein sehr niveauvolles zweistündiges Hör-Training für die künftige Hör-Prüfung im Fach Englisch.

A. Pinkow (Fachkonferenz Fremdsprachen)