zuletzt aktualisiert: 15. Oktober 2021 11:42 Uhr
Mit einem leckeren und vor allem gesunden Frühstück begann die Projektwoche für die 7.Klassen. Dazu brachte jede/r von zu Hause etwas Gesundes mit. Im Anschluss folgte ein filmischer Input. Im Lübbener Kino sahen die Schüler*innen den Film „Meine wunderbar seltsame Woche mit Tess“. Der 10-jährige Sam unterstützt dabei Tess, die er im Urlaub kennenlernt, ihren Vater zu finden bzw. kennenzulernen. Der Plan klingt ein Wenig verrückt- aber zeigt, wie wichtig Familie ist.
Im Workshop Medien/ Mobbing ging es um verschiedenste Medien, die junge Menschen im Alltag nutzen. Sehr nah am Thema Medien ist die Problematik Cybermobbing angelegt. Daher konnten die Schüler*innen sich über Ihre Erfahrungen mit Mobbing austauschen. Merkmale von Mobbing und die Folgen für die Betroffenen wurden gemeinsam mit Frau Heinrich (Präventionsbeauftragte der Polizei Dahme- Spreewald) erarbeitet. Aber nicht nur Mobbing/ Cybermobbing spielt eine tragende Rolle im Umgang mit neuen Medien, sondern auch Fakenews, Hate Speech, illegale Uploads und Downloads, das Versenden von verbotenen Stickern per WhatsApp aber auch den Konsum oder die Weiterverbreitung von kinderpornographischem Material sind Themen der jungen Menschen, die gemeinsam mit Frau Heinrich diskutiert wurden.
Auf Bitten der Caritas durch Herrn Hähnlein stellte Herr Dreier vom Landratsamt den Schüler*innen die Struktur des Landkreises, der Kreisverwaltung sowie der Gremien vor. In Hinblick auf den §18a (Kinder- und Jugendbeteiligung) konnten die Siebtklässler in Arbeitsgruppen eigene, für sie relevante, Themen zur Abstimmung bringen. Die jungen Menschen beschäftigt schulintern die Erweiterung des Imbissangebotes und die Veränderung von Lern- und Freizeitbedingungen. Auf städtischer Ebene haben die Schüler*innen die Themen Umgehungstraße, Skaterpark, Umweltschutz, infrastrukturelle Vorhaben und den Bau eines Schwimmbades im Blick. Aber auch der Wunsch nach Konsum wurde deutlich, da der Vorschlag zum Bau eines Shoppingcenters oft genannt wurde.
Das Soziale Lernen in der Spreewald- Schule ist ein wesentlicher Bestandteil im System Schule. Der Workshop ermöglichte den jungen Menschen sich mit der Struktur und der Dynamik der eigenen Klasse auseinanderzusetzen. Ziel der Übungen war es, das gegenseitige Vertrauen in der Klasse zu stärken, was dem Zusammenhalt in der Klasse zuträglich sein sollte. Aber auch die Bedeutung eines angenehmen Lernklimas durch ein „Miteinander“ der gesamten Klasse wurde den Schüler*innen bewusst.
Sehr kreativ wurde es als sich die Schüler*innen mit den Themen in ihrem eigenen Kopf auseinandersetzen durften. Hier wurde vielen bewusst, was einem eigentlich so alles im Kopf herumschwirrt und diese Themen nicht immer nur etwas mit der Schule zu tun haben. Die Themen konnte jeder in einem kleinen Bastelprojekt für sich festhalten.
Herr Esch von der Polizeidirektion Südbrandenburg zeigte den Schüler*innen, wie wichtig es im Straßenverkehr ist, sich mit der Thematik „Toter Winkel“ auseinanderzusetzen. Besonders bei größeren Kraftfahrzeugen (Bus, LKW) ist die Gefahr eines Unfalls sehr hoch, da der tote Winkel die Sicht sehr stark einschränkt. Die jungen Menschen wurden dahingehend sensibilisiert und sind nun hoffentlich verantwortungsbewusstere Straßenverkehrsteilnehmer*innen als davor.
Aufklärung und spannende Diskussionen gab es auch im Workshop „Tabak/ Rauchen- Prävention“. Gemeinsam mit dem Sozialarbeiter konnten sich die jungen Menschen über ihre Erfahrungen austauschen. Die Schüler*innen staunten nicht schlecht als sie über die Entwicklung des Rauchverhaltens bei Gleichaltrigen aus einer Befragung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung erfuhren, dass der Tabakkonsum von Schüler*innen kontinuierlich abnimmt. Auch wenn viele junge Menschen wissen, dass sich gefährliche Zusatzstoffe in Zigaretten und Tabak befinden, war es für viel doch erschreckend als diese Stoffe namentlich gemacht wurden. Oder wer wusste, dass sich Arsen und Blausäure (Rattengift), Ammoniak (Dünge- und Reinigungsmittel), Blei, Zink aber auch Butan in Zigarettentabak befindet? Damit Jugendliche eben nicht zur Zigarette greifen müssen, wurden auch gemeinsam Argumente gegen das Rauchen erarbeitet, mit welchen sich jungen Menschen in „verführerischen Situationen“ zum Beispiel gegenüber Gleichaltrigen positionieren können.
Der Klassenrat wird traditionell in der Projektwoche eingeführt. Junge Menschen haben damit die Chance, Selbstwirksamkeit zu erlernen, soziales Verhalten zu üben und demokratische Prozesse zu erleben. Durch die regelmäßige Durchführung des Klassenrats hat die Klasse die Aussicht, Probleme oder organisatorische Angelegenheiten selbst zu besprechen, Lösungsideen zu entwickeln und Entscheidungen daraufhin umzusetzen- ohne, dass die Erwachsenen sich zwingend „einmischen“ müssen.
Junge Menschen lesen nicht? Von wegen… Die Bibliotheksbesichtigung war für viele eine gute Möglichkeit, sich auch mal mit traditionellen Medien zu beschäftigen. Ein gutes Buch in der Hand und das Smartphone wurde nicht mal vermisst. Etliche Schüler*innen meldeten sich sofort als Nutzer*innen der Bibliothek an und liehen sich ihre ersten Bücher aus.
Das die Welt rund ist, wissen wir seit hunderten von Jahren – dass es aber auch ein cooles Erlebnis sein kann, sich eine eigene kleine Welt zu basteln, war den Wenigsten bewusst. Aber mit Herrn Ehrlich als Workshopleiter macht es immer viel Spaß- natürlich auch beim Basteln. Der kleine selbstangefertigte Globus durfte von den jungen Menschen auch mit nach Hause genommen werden.
Am letzten Tag der Projektwoche wurde fleißig in verschiedene Arbeitsfelder geblickt, da die Schüler*innen der Spreewald Schule diesen Tag im Betrieb der Eltern verbrachten. Vielen Jugendlichen wurde an diesem Schnuppertag bewusst, was ihre Eltern täglich leisten.
Ich möchte mich bei allen Schüler*innen für die aktive Mitarbeit bedanken. Natürlich gilt dieser Dank auch allen Kolleginnen des Team 7, den Workshopbetreuer*innen und den externen Fachkräften, welche die Projektwoche mit spannenden Inhalten gefüllt und damit ermöglicht haben.